Ein neues Ackergift droht zur tödlichen Gefahr für Honig- und Wildbienen zu werden. Wir erinnern uns: Im Jahr 2008 wurden tausende von Bienenvölkern am Oberrhein getötet oder stark geschädigt, als giftige Stäube durch die Aussaat von gebeiztem Saatgut entstanden. Daraufhin wurden einige der besonders bienengefährlichen Neonicotinoide mit Teilverboten belegt.
Nun droht sich diese Katastrophe mit dem neuen Insektengift Cyantraniliprol zu wiederholen. Obwohl der Wirkstoff in Deutschland bisher nicht zugelassen ist, könnte er schon im August auf unseren Äckern landen. Denn sobald ein Wirkstoff in einem EU-Mitgliedstaat genehmigt wurde, darf damit behandeltes Saatgut auch in alle anderen EU-Länder eingeführt werden – unabhängig vom dortigen Zulassungsstand.
Eine solche Genehmigung wurde nun in Polen erteilt. Somit darf mit Cyantraniliprol gebeiztes Raps-Saatgut jetzt auch in Deutschland ausgesät werden. Selbst das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist darauf hin, dass das Insektizid hochgiftig für Bienen ist. Das Amt empfiehlt Schutzmaßnahmen, um Stäube bei der Aussaat zu vermeiden. Diese sind aber weder verpflichtend, noch für den Schutz der Bienen ausreichend.
Schon im August beginnt die Aussaat von Winterraps. Wir wenden uns deshalb gemeinsam mit VertreterInnen der Imkerei in einem dringenden Appell an Landwirtschaftsminister Schmidt: Zum Schutz der Bienen und anderer Insekten muss der Minister die Aussaat verhindern!
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